Zur Geschichte der lateinischen Sprache ^

Latein war ursprünglich die Sprache jener Menschen, die in Latium, der Landschaft um Rom, siedelten. Gemeinsam mit anderen italischen Sprachen gehört das Lateinische zu den indogermanischen Sprachen. Mit der historischen Entwicklung (dem Aufstieg Roms als Hauptstadt des Imperium Romanum) verbreitete sich die lateinische Sprache über ganz Italien und den westlichen Mittelmeerraum. Über den Untergang des weströmischen Reichs hinaus (476 n.Chr.) lebte die Sprache in zwei verschiedenen Strängen weiter: Zum einen entwickelten sich aus der gesprochenen Volkssprache - regional differenziert - die romanischen Sprachen, deren wichtigste Vertreter Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch und Rumänisch sind (mit dem Spanischen und Portugiesischen lebt Latein auch in Lateinamerika weiter). Zum anderen diente das Lateinische - nicht zuletzt als Sprache der römisch-katholischen Kirche - als überregionale Verkehrs- und Bildungssprache Europas. Infolge der Überlegenheit der römischen Kultur wurden viele lateinische Begriffe in die deutsche Sprache übernommen. Man vergleiche etwa "Mauer" (aus lat. murus - Steinmauer) gegenüber deutsch Wand (urspr. "Rutengeflecht" zum Verb "winden") oder Fenster (aus lat. fenestra) gegenüber germ. Windauge (engl. window).